Die Schüler Johann Sebastian Bachs

Rudolf Straube

Rudolf Straube, geboren 1717 in Trebnitz, gestorben ca 1780 in London, war in den 1730ern Thomaner und immatrikulierte sich 1740 an der Universität Leipzig. Er hat folglich mehrere Jahre unter der Leitung Bachs Musik betrieben.

Gegen 1759 zog er nach London, wie viele deutsche Musiker vor und nach ihm. Ihm ging ein hervorragender Ruf als Lautenist voraus, 2 Lautensonaten hat er 1746 schon in Leipzig drucken lassen. Laut Adlung war Straube auch ein sehr versierter Clavierspieler. In London schloß er Bekanntschaft mit dem Maler Gainsborough, der ein begeisterter Instrumentensammler war.

Seine hinterlassenen Werke sind überschaubar: 2 Lautensonaten (s.o.), 5 Gitarrensonaten, 3 davon mit Cembalobeteiligung, einige Stücke für Laute solo, und: 3 Werke für Clavier, zwei Sonaten (in A und G-Dur) und einen Variationenssatz (The Mecklenburg Gavotte).

All das wäre mit Sicherheit nicht aufgefallen, hätte ein britischer Verlag nicht diese drei Werke 2004 veröffentlicht.

Stilistisch sind die beiden Sonaten schwierig einzuordnen. Sie sind eine Mischung aus Empfindsamkeit, teilweise skurriler Melodik und Harmonik, manchmal ungewöhnlicher Technik. Sie zählen nicht zu den Spitzenleistungen der Sonatenliteratur aus der 2. Häfte des 18. Jhdts. Hier zwei Beispiele daraus:

Sonate G-Dur, 1. Satz, Moderato

Sonate A-Dzr, 3. Satz, Tempo di Minuetto