Die Schüler Johann Sebastian Bachs

Johann Gottfried Vierling

JG Vierling (1750 - 1813), Thüringer Landeskind, ab 1773 Organist an der Stadtkirche zu Schmalkalden, hat theoretische Werke "Versuch einer Anleitung zum Präludieren" (für Organisten), "Allgemein faßlicher Unterricht im Generalbass mit Rücksicht auf den jetzt herrschenden Geschmack in der Composition", sowie viele Kirchenkantaten, Orgelwerke geschrieben. Es wird angenommen, dass seine musikalischen Lehrer JN Tischer in Schmalkalden, sowie JP Kirnberger in Berlin waren. Diesem widmete er "Sechs Sonaten für das Klavier", die 1781 bei Breitkopf gedruckt wurden. Unter den Pränumeranten dieser Sonaten befinden sich Schwanenberger, Hässler, Forkel.

Die dreisätzigen Sonaten stehen in G-Dur, c-moll, E-Dur, B-Dur, h-moll, C-Dur. Sie sind alle "norddeutsch" konzipiert, verlaufen jedoch wesentlich ruhiger, "geordneter", gleich ob harmonisch, melodisch, pianistisch. Schroffe harmonische, dynamische Brüche, Generalpausen werden vermieden. Hat Vierling Rücksicht auf "den jetzt herrschenden Geschmack in der Composition" genommen?

Damit ist auch die Nähe zu den Werken CPEB´s nicht mehr so deutlich, im Gegensatz zu früher entstandenen Werken anderer Komponisten. Wie dem auch immer sei, es sind lohnende Werke, schon, weil sie auch für Liebhaber beherrschbar sind. Sie stehen auf beachtlichem Niveau.

Hier nun Beispiele aus seiner Sonate 5 in h-moll:

 

Im letzten Satz wird sogar die linke Hande des Spielers etwas gefordert: